Zur Feststellung der Ursache des Hustens bedarf es der gründlichen Untersuchung durch einen Tierarzt. Sie sollten ihren Hund zeitnah in einer Tierarztpraxis vorstellen.

Die Krankengeschichte und die körperliche Untersuchung des Patienten geben Anhaltspunkte für die Ursache des Hustens.

Bei einem Husten, welcher seit Stunden, Tage oder einigen Wochen besteht und relativ rasch fortschreitet, besteht der Verdacht auf eine Herzinsuffizienz. Lungenerkrankungen führen meist zu chronischen und langsam fortschreitenden Husten.

Hunden mit einer chronischen Herzerkrankung sind eher untergewichtig. Dagegen sind Hunde mit einer chronischen Lungenerkrankung normal- oder übergewichtig.

Bei der körperlichen Untersuchung werden bei Hunden mit einer Herzinsuffizienz eine oder mehrere der folgenden Symptome gefunden: schneller Herzschlag, unregelmäßige Herzfrequenz, schwacher Puls, blasse Schleimhäute, verminderte Kapillarfüllungszeit (Zeit, die das Kapillarbett braucht, um sich nach externer Druckausübung wieder zu füllen), Herzgeräusche (nicht beweisend).

Einige große Hunderassen, z.B. Dobermann, Boxer, Dogge, Irischer Wolfshund oder Neufundländer, neigen zu einer dilatativen Kardiomyopathie. Kleinere Hunderassen, wie Terrier, Dackel, Chihuahua und Pudel, sind für die Mitralklappenendokardiose prädisponiert. Es sind mittelalte bis alte Hunde betroffen. Bei beiden Erkrankungen kommt es durch das Linksherzversagen zum einem Lungenödem.

Bei einer Lungenerkrankung findet man dagegen eine normale Herzfrequenz. Bei der Auskultation des Herzens von Hunden, die von einer Lungenerkrankung betroffen sind, wird häufig eine verminderte Herzfrequenz, die durch Schwankungen in Abhängigkeit von der Atmung (Zunahme der Frequenz bei Einatmung, Abnahme bei Ausatmung) unterbrochen wird.

Das Husten kann sowohl bei einer Herzinsuffizienz als auch einer Lungenerkrankung rasselnd, feucht und mit oder ohne Schleim sein, in der Nacht auftreten oder durch körperliche Belastung ausgelöst werden.

Ein Lungenödem entsteht, wenn die flüssigen Bestandteile des Blutes aus den Blutgefäßen der Lunge in das Lungengewebe und die Lungenbläschen austreten. Das Blut wird aufgrund der Beeinträchtigung des Gasaustausches nicht mehr genügende mit Sauerstoff aus der Atemluft versorgt. Plötzlich auftretende und/oder sich rasch verschlimmernde Atemnot ist ein Notfall, der umgehend tierärztlich behandelt werden muss!

Bei einem kardialen Lungenödem kann die linke Herzkammer das aus den Lungenvenen einströmende Blut nicht mehr ausreichend in den Körperkreislauf pumpen. Es staut sich zurück in die Lunge. Durch den Anstieg des hydrostatischen Druckes in den Lungenvenen und -kapillaren wird das Blutplasma in das umgebende Lungengewebe gepresst wird.

Bei einen nicht-kardialem Lungenödem ist die Durchlässigkeit der Wände der Lungenkapillaren infolge deren Schädigung erhöht. Als mögliche Ursache kommt bei Hunden an erster Stelle eine durch Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze) hervorgerufene Lungenentzündung in Betracht. Ein weiterer Auslöser kann das Einatmen von festen oder flüssigen Substanzen (z.B. Getreideähren und andere pflanzliche Fremdkörper, erbrochener oder zurückgeflossener Mageninhalt) sein. Weiterführende tierärztliche Untersuchungen zur Abklärung der Ursache des Hustens bei Hunden sind das Röntgen des Brustraumes, eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens und eine Bestimmung der kardiale Biomarker im Blut.