Weshalb? Wie? Oder lieber doch nicht?
“Die Seele des Windhundes ist Laufen.” lautet ein orientalisches Sprichwort. Auch durch Tierschutzorganisationen vermittelte Windhunde sind beim Coursing oder Rennen mit Freude bei der Sache. Eine Teilnahme an dem einen oder anderen Training der Windhundsportvereine trägt zur Beschäftigung und Gesunderhaltung unserer Windhunde bei.

Coursing, wobei das Zugseil über Umlenkrollen ausgelegt und so das Haken schlage des Hasen simuliert wird, und Rennen machen den Hunden einen Heidenspaß. Vom Besuch einer Ausstellung sind die sensiblen Windhunde eher weniger begeistert. Viele Windhund-Vereine nehmen mittlerweile die Halter von Hunden aus dem Tierschutz in ihren Reihen auf. Dort können Sie gegen einen Jahresbeitrag und/oder eine Trainingsgebühr ihren Windhund an Trainingsläufen teilnehmen lassen. Bei Sportveranstaltungen (Wettbewerben) ist jedoch lediglich ein Schaulauf möglich. Der Windhund benötigt, um an einem vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV) bzw. seinen Mitgliedsverbände ausgetragenen Coursing oder Rennen starten zu können, einen Hundepass sowie eine entsprechende Lizenz. Der administrative und finanzielle Aufwand ist relativ groß.

Schritt 1: Beurteilung des Phänotyps (Erscheinungsbildes)

Entsprechen Erscheinung und Verhalten den festgelegten Merkmalen der Rasse?

  • durch zwei vom DWZRV ausgebildete Zuchtrichter, die für diese Rasse zugelassen sind, anlässlich einer Veranstaltung des DWZRV
  • Alter des Hundes am Tag der Vorstellung mindestens 15 Monate
  • Elektronische Kennzeichnung des Windhundes notwendig

Bevor Sie ihren Hund bei einer Zuchtschau vorstellen, sollte dessen Erscheinungsbild dem jeweiligen Rassestandard gegenübergestellt werden. Eine erste Beurteilung können Sie mit grundlegenden kynologischen Kenntnissen selber bewerkstelligen. Beziehen Sie dabei auch die Beschreibung und Bilder einiger rassetypischer Exemplare ein.

Schritt 2: Eintragung in das Register des DWZRV

  • über die Zuchtkommission des DWZRV
  • vorherige Bestimmung des Genotyps (Erbbildes) erforderlich

Die Bestimmung der DNA erfolgt über einen Abstrich der Maulschleimhaut des Windhundes. Der sogenannte Fingerprint wird beim DWZRV in eine Genom-Datei aufgenommen. Die Daten werden zur genetischen Strukturanalyse verschiedener Rassen und damit zur Identifizierung der Rassenzugehörigkeit herangezogen.

Sie erhalten ein Dokumentes mit dem Aufdruck “Diese Registrierbescheinigung berechtigt nicht zur Zucht und dient nur zu Ausstellungszwecken und zur Teilnahme am Sportbetrieb.“

Schritt 3: Beantragung des Hundepasses beim DWZRV

  • Beantragung unter Vorlage der Registerbescheinigung bei der DWZRV-Geschäftsstelle

In den Hundepass werden alle mit Ausstellungen, Coursing und Rennen verbundenen Ereignisse/Ergebnisse eingetragen.

Schritt 4: Erwerb einer Rennlizenz beim DWZRV

Die Rennlizenz beinhaltet gleichzeitig die Coursinglizenz.

Voraussetzungen:

  • Mitgliedschaft im DWZRV
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Vorliegen eines Hundepasses

Es müssen zwei Sololäufe und zwei Läufe mit mindestens zwei anderen Hunden der gleichen Rasse (bei Minderrassen sind Ausnahmen zulässig) absolviert werden. Alle Läufe haben aus dem geschlossenen Startkasten mit Maulkorb und Renndecke zu erfolgen. Pro Trainingstag sind maximal zwei Läufe möglich. Es müssen als erstes die Sololäufe absolviert werden.

Für die Trainingsläufe sind Mindestalter (Absenkung um max. 3 Monate möglich) zu beachten.

  • große Rassen: 18 Monate
  • Cirneco dell’Etna, Podengo  Portugues Pequeno, Podenco Andaluz und Medio, Whippets, Silken Windsprites, Ital. Windspiel: 15 Monate                                           

Die erfolgreiche Teilnahmen an den Lizenzläufen wird durch vom DWZRV lizenzierten Bahnbeobachtern, Schiedsrichtern oder Coursingrichter auf der Trainingskarte nach Prüfung der Identität des Windhundes bestätigt.

Im Lizenzlauf mit Partnern muss der Lizenzhund überholen oder überholt werden oder eine Zeitlang Kopf an Kopf laufen. Sollte der Lizenzhund zu schnell oder zu langsam sein, so darf in Ausnahmefällen ein Mitläufer außerhalb des Startkastens aus der Hand vor oder nachgestartet werden, damit ein Überholvorgang stattfindet. Wird ein Trainingslauf infolge Fehlverhaltens des Lizenzhundes nicht anerkannt, sind alle bis dahin erfolgten Läufe nichtig.

Entstehende Kosten

  • Phänotyp-Beurteilung: 28 EUR
  • DNA-Bestimmung: 48 EUR
  • Registrierung: 119 EUR
  • Hundepass: 10 EUR
  • Bearbeitungsgebühr: 5 Euro
  • Jahresbeitrag beim DWZRV: 95 EUR (Ermäßigungen gemäß Gebührenordnung auf Antrag und unter Vorlage der entsprechenden Nachweise möglich)
  • Jahresbeitrag in einem dem DWZRV angeschlossenen Windhundsportvereine: oberer zweistelligen Bereich

Ausschlaggebend sind die in der aktuellen Gebührenordnung des DWZRV genannten Beträge.

Ansprechpartner beim DWZRV:

Ordnungen des DWZRV/ Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH):